Der Namensgeber und Patron unseres Fähnleins

Autor: Peter Hartmann

Sohn von Paris III. und der Gräfin Brambalo. Geburtsjahr und Tag sind nicht bekannt. Gefallen Anfang Oktober 1537 bei Esseg (heute Osijek in Kroatien) im Kampfe gegen die Türken.

Er ist der Bruder der Anna von Lodron, der zweiten Gemahlin Georgs von Frundsberg. Dadurch wurde er sein Schwager.

Mit Frundsberg zog Ludwig 1. für Maximilian I. (1493-1519) gegen die Venezianer:

Als Oberst einer Abteilung Landsknechte war er unter den Heerführern Pescara und Bourbon dabei in Pavia (24.2.1525) gegen den französischen König Franz 1., welcher im Verlauf der Schlacht Sieg und Freiheit verlor.

Dabei war er auch beim "Sacco di Roma" am 6.5.1527 (an dessen Auswirkungen u.a. Melchior von Frundsberg, Sohn Georgs am 12.1.1528 in Rom starb und begraben wurde) und dabei auch als Unterzeichner der Verträge mit Papst Clemens VII. am 5.6.1527, worin dieser sich zur Zahlung von 400.000 Scudi und Gebietsabtretungen verpflichtete.

Dabei war Lodron auch beim Friedensschluß von Cambrai am 5.8.1529, nach dem er in seine norditalienische Heimat zurückkehrte.

Sein Schwager Georg von Frundsberg war zwischenzeitlich am 20.8.1528 in Mindelheim gestorben.

Lange hielt es ihn, Ludwig, aber nicht zuhause. In Ungarn hatte dem damaligen Erzherzog Ferdinand der Ungar Johann Zapolya die Krone Ungarns streitig gemacht. Als Bundesgenossen suchte sich Zapolya die Türken, die unter Sultan Suleiman am 21.9.1529 vor Wien erschienen. In dieser Phase der ersten Türkenkriege war unser Ludwig I. als Werber neuer Mannschaft und für Geld unterwegs.

Bei der zweiten Türkenbelagerung der Stadt Wien, 1532, befehligte er eine "größere Abteilung an einer Donaubrücke". Wien war seinerzeit so gut verteidigt, daß die Türken unter Kasim Bey auf das Umland Wiens auswichen und es bis Linz verwüsteten.

Ludwig beschloss, die Ungläubigen zu strafen und griff bei Baden mit neun Fähnlein Tirolern und Ungarn an.  Ein Fähnlein hatte zu dieser Zeit zwischen 300 bis 600 Mann. Im Verbunde mit Pfalzgraf Friedrich und Markgraf Joachim von Brandenburg wurden die Türken geschlagen.

Diese kamen in immer größeren Heeren und griffen von verschiedenen Seiten an, sodass man sich zu einer Großoffensive mit 16.000 Mann Fußvolk und 8.000 Reitern entschloss. Unter den Führern befand sich auch Ludwig von Lodron, der die tirolischen und italienischen Bogenschützen befehligte. Das Kriegsglück lag diesmal allerdings bei den Türken. Lodron war bald einer der letzten Führer.

Die Chronik erzählt: Als er nun seinen Scharen Mut zusprach, erwiderte ihm ein Söldling aus dem Haufen: "Du hast leicht reden, Lodron, mit sechs Füßen kann man leichter fliehen, als mit zweien". Lodron sprang vom Pferde, stach mit dem Schwerte, - so geht die Sage -‚ den verwegenen Sprecher nieder, schnitt seinem Pferd die Fußsehnen durch und befahl, die noch verbliebenen Pferde den Kranken zu überlassen.

Kurz darauf wurde Lodron schwer am Kopfe und an der Brust verwundet und geriet in Gefangenschaft. Die Türken hieben ihm den Kopf ab und stellten ihn mit zwei weiteren berühmten Anführerköpfen in Konstantinopel als Trophäen zur Schau.

Dies ist das traurige Ende eines tapferen Helden.

Ludwig schneidet die Sehnen seines Pferdes ab
 (Palazzo Lodron, Trento)
 

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